
Woran erkennt man amerikanische Karten?
Bei Yugioh-Karten kann es einen wichtigen Unterschied machen, ob diese in Europa, oder in Amerika gedruckt werden. Während europäische Karten hier (offensichtlich) zu genüge vorhanden sind, und Europäisch-Englische Karten sich preislich kaum von deutschen unterscheiden, sind sie bei amerikanischen Drucken oft höher. Eine Sammlung, welche zu einem Großteil aus amerikanischen Karten besteht, erhält entsprechend ein höheres Angebot im Vergleich zu deutschen Karten.¹
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Aber wie erkennt man eigentlich den Unterschied zwischen europäischen und amerikanischen Karten?
Zunächst sollte man zwischen drei Zeitspannen unterscheiden:
2002 - 2004 (LOB-AST)
2004 - 2010 (SOD-TSHD)
2010 - Heute (DREV-)
2002 - 2004


Bei diesen Jahrgängen könnte es kaum einfacher sein. Karten, die in den USA gedruckt wurden, haben nach der Set-ID keinen Ländercode, wie im linken Beispiel zu sehen. Das rechte Beispiel ist eine Europäisch-Englische Karte und hat daher ein "E" hinter LOB. Letztere werden übrigens in Belgien gedruckt (so wie alle europäischen Karten).
Ab dem Set "Soul of the Duelist" im Jahr 2004, stand sowohl hinter Europäisch-Englischen, als auch amerikanischen Karten ein "EN" hinter dem Set.
2004 - 2010

Bei diesen Karten wird es schon etwas schwieriger. Das wichtige hier sind die Farben: Die amerikanische Karte rechts hat hellere Farben, als die europäische links. Außerdem werden Blautöne stärker dargestellt, was im Artwork vor allem am Hintergrund und an seiner Rüstung zu erkennen ist. Ebenso am Rand, welcher bei der Linken Karte eher farblos aussieht, während er Rechts eine bläuliche Farbe hat.

Die Ecken sind ebenfalls anders geschnitten. Europäische Karten sind sehr genau und gleichmäßig geschnitten, während die Ecke rechts im Bild runder und ungleichmäßiger ist. Manche Leute denken, diese Karten wären im Nachhinein beschnitten worden, um weiße Kanten zu entfernen – das ist hier allerdings nicht der Fall. Karten aus dieser Zeit kamen so schon aus der Fabrik.
Die Rückseite ist auch unterschiedlich. Während sie bei europäischen Karten matt beschichtet ist, reflektiert sie bei amerikanischen Karten stärker, und weist einen deutlicheren Glanz auf.

2010 - Heute

Auch in diesem Beispiel ist der Unterschied sehr gut zu erkennen. Vor allem die unterschiedlichen Farben – denn bis Heute sind sie bei amerikanischen Karten deutlich heller, als bei europäischen. Genau wie zwischen 2004 und 2010 haben die Rückseiten einen stärkeren Glanz. Außerdem haben Secret Rares einen stärkeren holografischen Effekt.
Bei neueren Karten macht sich der Unterschied vor allem in der Folie von Holos bemerkbar. Während europäische Folien das Licht einfangen, und in vielen bunten Farben wiedergeben, spiegeln amerikanische Folien das Licht - wie man hier sehr gut an der Reflexion des Kugelschreibers erkennen kann. Die Ecken von amerikanischen Karten sind hier aber viel gleichmäßiger geschnitten.

Weitere Infos
Tatsächlich kann man amerikanische Karten nicht unbedingt daran erkennen, dass sie Englisch sind. Es gibt beispielsweise eine Franko-Kanadische Version des ersten Yugioh-Sets "Legend of Blue Eyes White Dragon", welches allerdings ein "C" als Länderkennzeichnung hat. Außerdem gibt es deutsche Auflagen, beispielsweise der unlimitierte Druck von "The lost Millennium", welche viele amerikanische Merkmale aufweisen. Ob letztere aber wirklich in den USA hergestellt wurden, oder ob man in Belgien einfach amerikanische Drucker verwendet hat, ist nicht bekannt.
Wenn du bei uns Karten einsendest, markieren wir jede deiner amerikanischen Karten mit "AMI" im Kommentarfeld. Das hilft dir dabei, nachzuvollziehen, wie der Verkaufspreis zustande kommt.
Leider sind neuere amerikanische Karten viel anfälliger für Kratzer. In der Regel erhalten sie daher höchstens ein "Excellent"-Grading. Außerdem solltest du nicht erwarten, dass deine amerikanischen Karten ein Vermögen wert sind, nur weil sie in Europa seltener sind. Seltener heißt nämlich nicht unbedingt, dass sie auch beliebter sind. Man sieht auf Cardmarket immer wieder Anbieter, welche eine 2€-Karte für 20 € einstellen, weil sie amerikanisch ist, und sich dann wundern, warum sie niemand kauft.
¹ Vorausgesetzt andere Faktoren stimmen, beispielsweise dass die Zustände nicht schlechter als "Excellent" sind.